11. Oktober 2015 Uwe Günter- von Pritzbuer

Psychopathen küsst man nicht

Psychopathen küsst man nicht
Monster in Nadelstreifen

Psychopathen küsst man nicht – Monster in Nadelstreifen

Stellen Sie sich eine Schar Kinder vor, die vor einem Schrank steht, der mit Süßigkeiten voll gestopft ist. Die Erwachsenen wollen, dass die Kleinen hoch und heilig versprechen, dass sie den süßen Schatz nicht anrühren. Kann das funktionieren oder wäre es nicht besser, den Schrank einfach abzuschließen?

Ähnlich verhält es sich bei vielen Investmentbankern. Der Lockruf des schnellen Geldes, hohe Bonizahlungen und eine steile Karriere sind anscheinend zu verlockend. Da leidet beim Denken an das Vermögen leicht das Denkvermögen.

Viele Kunden trauen den Bankern nicht über den Weg. Trotz aller Reformen, trotz aller Anstrengungen der Regulierer und trotz aller Beteuerungen glauben sie nicht an die Selbstreinigungskraft der Bankenbranche.

Ich selbst bin über 20 Jahre in der Finanzdienstleistungsbranche und glaube nicht, dass die Finanzwelt von Menschen bevölkert ist, die mutwillig Schaden anrichten, sondern von Psychopathen, die sich die Frage nach Gut und Böse überhaupt nicht stellen. Die sich in ihrer Seifenblase prima eingerichtet haben und ohnehin nur noch mit Gleichgesinnten verkehren. Deren Welt ist so aufgebaut, dass man sich nur noch um sich selbst dreht. Diese Menschen werden völlig egozentrisch. Manche davon werden zu unbelehrbaren Masters of the Universe, die in ihrer Hybris davon schwärmen, mit den Haien zu schwimmen und Teil einer Welt zu sein, in der nur die Besten überleben. Einer Welt, in der die Banker bizarre Hahnenkämpfe darüber ausfechten, wer die größten Opfer für seinen Job bringt und die größten Erfolge einfährt. Die Stars privatisieren Gewinne und sozialisieren Verluste. Es herrscht das Credo: „Erfolg braucht kein Gewissen“.
So handelte der skrupelloseste von allen: Albert Dunlap. „Kettensägen-Al“ oder „The Shredder“ wie er genannt wurde. Sein Credo war: „Wenn du einen Freund willst, kauf dir einen Hund. Ich hab‘ gleich zwei davon.“ Unter Börsen-Analysten wurde er zum Star, als er 11 000 Mitarbeiter seiner Elektrogerätefirma  SunBEAM mit einem einzigen emotionslosen Federstrich feuerte – und den Kurs seiner Aktie damit dramatisch in die Höhe trieb. Er ist auf der Liste der zehn schlimmsten Chefs aller Zeiten vertreten und erhielt 2002 von der Börsenaufsicht der USA ein lebenslanges Berufsverbot.
Am bekanntesten ist aber wahrscheinlich Jordan Belfort. Sein Wirken wurde unter dem Titel: „The Wolf of Wallstreet“ verfilmt. Mehr über Psychopathen gibt es im Vortrag: Psychopathen küsst man nicht.

Mehr unter: www.verkaufenalacarte.de und https://www.youtube.com/watch?v=HZz-harSysA

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